an die Herren
Ministerpräsident Günther H. Oettinger, Stv.
Ministerpräsident Prof. Dr. Ulrich Goll MdL,
Innenminister Heribert Rech MdL, Staatssekretär Rudolf Köberle
MdL, Regierungspräsident Johannes Schmalzl, Oberbürgermeister
Helmut Himmelsbach z.K., Oberbürgermeister Paul Metzger
(Bretten) z.K.Sehr geehrte Herren,
uns ist zum Einen ein Schreiben des Herrn Staatssekretär
im Innenministerium Rudolf Köberle MdL zur Kenntnis
gekommen, in dem er mitteilt, die Errichtung einer
Hilfsbrücke vor allem von Seiten der Stadt Lauffen zur
Vermeidung der Vollsperrung technisch zwar machbar wäre,
dem Bund dadurch allerdings Mehrkosten in Höhe von rund
2 Mio. Euro entstehen würden und eine Gegenüberstellung
dieser Kosten unter Beachtung der haushaltsrechtlichan
Grundsätze der Wirtschaftlichkeit und Sparsamkeit nicht
zulässig sei. Den Bürgern entstehen dagegen
voraussichtlich allein durch Steuermehrbelastungen
mindestens 5 Millionen Euro, insgesamt sicher mindestens
50% mehr, derzeitige Kraftstoffpreise zugrunde gelegt.
Dies ist für uns nicht nachvollziehbar, hat das Land
doch Bundesmittel zur Verfügung, aus dem diese Behelfsbrücke
finanzierbar wäre. Es gibt keinerlei Hinweise, daß von
Seiten der Bundesregierung dafür mit Schwierigkeiten zu
rechnen wäre. Wir können dieses Verhalten der
Landesregierung daher nur als äußerst bürgerfeindliche
Einstellung zur Kenntnis nehmen, insbesondere unter dem
Aspekt, daß mit täglich 7000 Fahrzeugen über einen
Zeitraum von 14 Monaten zusätzlich durch unseren
Ortsteil Klingenberg gerechnet werden muß - bei Straßenverhältnissen,
die diesem Zustand nicht angemessen sind. Es wirkt
geradezu zynisch, hier zu Lasten der Anwohner auf die
Verpflichtung der Baulastträger zu verweisen, eine
solche Umleitung über ihre Straßen zu dulden.
Wir verweisen darauf, daß wir in einer Resolution mit
Datum vom 24.01.2008, die entgegen vieler vor Wahlen
gemachten Bekundungen insbesondere der Regierungsparteien
im Gegenteil verpufft, auf die Probleme, die wir an
dieser Stelle nicht nochmals wiederholen möchten,
hingewiesen haben.
Zum Anderen bringen wir unser Unverständnis über die
Entscheidung des RP Stuttgart - natürlich auch
weisungsbedingt - zur Errichtung einer Umweltzone
Heilbronn zum Ausdruck und erklären eindeutig unser
Einverständnis mit den Bemühungen der Stadt Heilbronn,
diesen aus unserer Sicht ebenfalls bürgerfernen Schildbürgerstreich
zu vermeiden.
Der Nutzen ist in unseren Augen genauso umstritten, wie
seinerzeit der Ozonversuch und daher - um einmal Klartext
zu reden - lediglich eine riesige Geldschneiderei zur
Belastung der Bürger. Sie wissen ganz genau, daß die
Masse des Feinstaubes nicht vom Verkehr stammt, sondern
in erster Linie klimatisch bedingt ist.
Ergebnisse von Stuttgart und Ulm, wo diese Zonen bereits
eingerichtet sind, wartet man in den Häusern der
Entscheidungsträger gar nicht ab, sondern macht
offensichtlich in blindem Europagefälligem Aktionismus,
wie er in anderen Ländern der EU unvorstellbar ist.
Es ist dazuhin auch davon auszugehen, daß der ADAC damit
(zu Recht) vor das BVerfG zieht.
Es wäre weitaus sinnvoller, Sie würden endlich das
beantragte Durchfahrtsverbot für LKW auf der B 293
anordnen. Daß Sie das nicht tun, macht die Angelegenheit
"Umweltzone" erst recht unglaubwürdig.
Es tut uns leid, daß wir in der Sache nun etwas
deutlicher geworden sind, denken aber, daß dies
angesichts des Umgangs mit den Interessen der Bürger,
die durch solche Maßnahmen unendlich mehr ertragen müssen,
nicht unangemessen ist.
Wir erlauben uns, hiervon neben unseren Mitstreitern auch
die Presse, sowie den ADAC zu unterrichten und bitten Sie
dennoch, die angesprochenen Punkte zum Wohle Ihrer
betroffenen Bürger nochmals zu überdenken.
Mit freundlichen Grüßen

Alfred Dagenbach
1.Vorsitzender
04.06.2008
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